Die deutsche Diabetes Gesellschaft wurde 1964 gegründet und feiert dieses Jahr ihr 60-jähriges Bestehen.
Dies ist Anlass zur herzlichen Gratulation und einem kurzen geschichtlichen Rückblick.
Die Geschichte der Diabetologie ist eine Erfolgsgeschichte. Vor noch nicht einmal 100 Jahren war die Diagnose eines Typ 1 Diabetes für die Betroffenen fatal und die Überlebenszeit lag bei ca. 18 Monaten. Insulin war noch nicht verfügbar.
Anfang der 60er Jahre wurde klar, dass der Typ 1 Diabetes eine Autoimmunerkrankung ist, die zum Untergang von insulinbildenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse führt.
Zunächst mit Glaskolbenspritzen und dann – deutlich später erst – mit Einwegspritzen und Einwegkanülen wurde Insulin gespritzt.
Ab 1979 gab es in Deutschland Blutzuckerselbstmessungen. Damit hatten die Menschen die Möglichkeit ihre Insulindosis an den Blutzucker und die Kohlenhydratmenge anzupassen. Hieraus ergab sich eine weitaus größere Freiheit im Alltag.
Weitere technische Fortschritte wie Pens, neue Insuline, Insulinpumpen-Systeme und Glukosesensoren kamen hinzu.
Seit kurzem stehen sogar hochmoderne AID- Systeme für die Versorgung zur Verfügung. Bei diesen Systemen gibt eine Insulinpumpe das Insulin je nach Glukoseverlauf des Sensors ab. Lediglich die Mahlzeiten-KE müssen noch manuell eingegeben werden. Dies ist eine sehr große Erleichterung!
Auch beim Diabetes Typ 2 haben sich über die Jahrzehnte deutliche Neuerungen ergeben.
Neues Wissen über gesunde Ernährungskonzepte und Ernährungsirrtümer sowie die Bedeutung eines gesunden Lebensstils wurden neu begriffen.
Darüber hinaus helfen moderne Diabetes-Medikamente den Blutzucker zu verbessern und zeitgleich Folgeschäden zu vermeiden.
Zugleich kann das Körpergewicht verringert werden.
Ergänzt durch begleitende Schulungs- und Trainingskonzepte vermittelt in spezialisierten Teams, haben sich in den letzten Jahrzehnten erhebliche Verminderungen von Folgeschäden gezeigt.
Zahlreiche Exponate können Sie bei uns im kleinen Diabetesmuseum in der DSP Wetter und so die erheblichen technischen Fortschritte in der Diabetologie mit eigenen Augen sehen.
Die deutsche Diabetes Gesellschaft hat die Aus- und Weiterbildung der ärztlichen und nicht ärztlichen Berufsgruppen, welche Menschen mit Diabetes betreuen und behandeln ins Leben gerufen und damit nationale internationale Standards gesetzt. Dieses erfolgte zum Wohle der Patientinnen und Patienten. Dafür gebührt den Gründern der DDG und den in der Gesellschaft aktiven Mitgliedern großer Respekt und unser Dank.
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